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Schmetterlinge Südwesteuropas

Alphabetische Namensliste, Links und Bücher

Vorwort - Einführung, Habitat, Determinierung

Tagfalter, Nachtfalter, Kleinschmetterlinge

Tagfalter Nachtfalter Kleinschmetterlinge

Einführung


Im Sommer 2017 besuchte ich das Tropique du Papillon in Elne in Frankreich. In den Innenräumen des Tropique hat man einen attraktiven tropischen Schmetterlingsgarten gestaltet, mit vielen bunten Schmetterlingen. Draußen ist ein Garten angelegt worden mit Planzen die für einheimische Schmetterlinge attraktiv sind. Dennoch gibt es draußen im Garten nur wenige Schmetterlinge, nicht einmal auf dem immer beliebten Buddleja davidii (Schmetterlingsbusch). Das Problem ist ..... die Landwirtschaft in der Umgebung von Elne. Die benutzten Pestizide töten Schmetterlinge und ihre Raupen.

Das ist die traurige Realität. Dort wo die menschliche "Kultur" am Werke ist, sind die Schmetterlinge gefährdet. Die Schmetterlinge finden ihren letzten Zuflucht in den Bergen und dort wo nur wenig Menschen leben.

Diese Website ist den Schmetterlingen Südwesteuropas gewidmet, in weitem Sinne. Die meisten Fotos wurden in den Bergen aufgenommen, besonders in den französischen Pyrénées-Orientales im Haut-Vallespir und Conflent, wo der Schmetterlingsvielfalt noch groß ist.




Eine verlassene Schiefermine, in der ich einen großen Reichtum an Schmetterlingen fand.

Habitat


Schmetterlinge brauchen Licht, Sonne um sich zu wärmen und Blumen um sich von Nektar zu ernähren. Bei einer Urlandschaft stellen wir uns einen dichten Wald vor, aber diese Vorstellung ist falsch. Eine Urlandschaft ist eher ein Mosaik unterschiedlichster Sukzessionsstadien mit vielen lichten Bereichen. Mit der Vernichtung der Urlandschaft und der Anpflanzung von dichten Nadelwäldern sind Schmetterlinge abhängig geworden von mit Bäumen umgebenen offenen Räumen in der Kulturlandschaft und deren fach­kun­diger Verwaltung (pdf). Wir finden dann auch die meisten Schmetterlinge:

• entlang Waldwege die ru­di­men­tär offen gehalten werden (ohne die übertriebene und ökologisch unsinnige Pflege eines bürgerlichen Gartens)
• in Gelände mit Beweidung (aber keine Überweidung)
• in felsigem Gelände, das von Natur aus offen oder halb-offen ist
• in offenem und halboffenem Gelände anderer Art
• an Stellen mit einem Schieferboden
• auf naturnahem Grasland
• an Straßenrändern
• in der Nähe eines kleinen Flusses oder Gebirgsbaches
• im Schlamm, wo männliche Schmetterlinge Mineralien aufnehmen (um sie über Spermien an die Weibchen weiterzugeben)

Ein Schieferboden heizt schnell auf und speichert auch die Wärme. Schmetterlinge wärmen sich dort gerne in der Sonne auf, sowie in felsigem Gelände. Regenwasser wird gut abgeleitet, ein Teil des Wassers dringt jedoch durch Risse tief in den Untergrund ein und wird dort gespeichert.

Auch die Wolken, die sich um hohe Berge sammeln, spielen eine Rolle. In den französischen Pyrenäen fällt beispielsweise deutlich mehr Niederschlag als auf der spanischen Seite.




Männliche Schmetterlinge saugen Mineralien aus dem Schlamm, um sie über Sperma an die Weibchen weiterzugeben.



Schmetterlinge brauchen Wildpflanzen als Nektarspender und als Nahrung für die Raupen.

Determinierung


Bei verschiedenen Arten auf diesen Seiten ist vermerkt worden daß sie:

• einer anderen Art ähnlich sehen, oder
• schwierig zu unterscheiden sind von einer anderen Art, oder
• nicht zu unterscheiden sind von einer anderen Art.

Damit ist die habituelle Determinierung gemeint, durch visuelle Merkmale, wie anhand eines Bildes. Schmetterlingsarten sind immer zu unterscheiden durch Inspektion der Genitalien oder durch Analyse der DNA. Aber das überlasse ich gerne den Wissenschaftlern.

Das Problem bei der Determinierung von schwierig zu unterscheidenden Falter ist daß die natürliche Variation innerhalb einer Art größer sein kann als das manchmal vage Identifikationsmerkmal. Bei den schwierig zu unterscheidenden Arten ist die Sicherheit der Determinierung durch visuelle Merkmale in dieser Untersuchung 50 bis 70 %. Sogar bei Arten die sich ähnlich sehen, aber mit klaren Identifikationsmerkmalen, ist die Determinierung auf Grund dieser Merkmale nicht immer sicher. In dieser Untersuchung, wo der Segelfalter und der Iberischer Segelfalter verglichen wurden, ist die Zuverlässigkeit 85 bis 95 %.

Eine Determinierung wird genauer wenn auch andere Merkmale berücksichtigt werden:

• das Datum der Wahrnehmung, in Relation zur bekannten Flugzeit
• Ort und Höhe der Wahrnehmung, in Relation zu Verbreitungskarte und Höhenbereich der Art
• die Art Landschaft in der Schmetterling oder Raupe wahrgenommen wurde
• das Aussehen der Raupe
• die Raupennahrungspflanze worauf das Weibchen ihre Eier legt.

Gesondert sind diese Merkmale eher indikativ als absolut. Zusammen können sie eine gute Determinierung bilden.

Bei einigen Bildern auf diesen Seiten ist ein Fragezeichen gesetzt worden bei der Determinierung. Oder ist eine mögliche Alternative Art vermerkt worden. Ich begrüße Bemerkungen, Verbesserungen und aufbauende Kritik.

Korrespondenz über E-Mail an adriaan@adriaan.biz oder durch einen Beitrag auf der zugehörigen Facebook Seite.




Eine Alpwiese auf 2250 m Höhe im Tessin. Mehrere Schmetterlingsarten sind Höhenspezialisten